bbr-Artikel 11-2013: Zentrale Dosierung von Silikaten und Silikat-Phosphat-Mischungen

Die zentrale Dosierung von Silikaten und Silikat-Phosphat-Mischungen
als ökonomisch sinnvolle Maßnahme zur Optimierung der Trinkwasserqualität

• Vermeidung von Qualitätsstörungen
• Einsatz von Inhibitoren
• Prüfung der Korrosion im Trinkwassersystem
• Wirkungsprüfung von Inhibitoren
• Optimierung der Inhibitorzusammensetzung

Trinkwasser soll natürlich frisch, klar und schmackhaft sein. Daher wird das Trinkwasser im Wasserwerk nach europäischen Standards aufbereitet und in guter Qualität abgegeben. Oft kommt es jedoch auf dem Transportweg vom Wasserwerk zum Verbraucher zu mitunter beträchtlichen Qualitätsstörungen, die sich in Trübung und Verfärbung des Trinkwassers zeigen. Die Ursachen hierfür können unterschiedlicher Art sein, häufig handelt es sich um eine Kombination mehrerer Einflüsse.

Hier finden Sie den ganzen Artikel:
Zentrale Dosierung von Silikaten und Silikat-Phosphat-Mischungen

Korrosionsinhibitoren: Phosphat und/oder Silikat im Trinkwasser

Korrosionsinhibitoren auf Basis von Phosphat und Silikat optimieren die Trinkwasserqualität und reduzieren hygienisch relevante Parameter (z.B. Schwermetalle). Phosphat und Silikat als Wirkstoff der Inhibitoren wird in vielen Trinkwasserverorgungen erfolgreich eingesetzt. Die Behandlung ist in den DVGW-Arbeitsblättern W 215, Teil 1 und 2, beschrieben und entspricht dem Stand der Technik.

Die Anwendung von Phosphaten und Silikaten im Trinkwasser ist geregelt durch die „Verordnung über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch (Trinkwasserverordnung)“ und der damit verbundenen „Liste der Aufbereitungsstoffe und Desinfektionsverfahren gemäß § 11 Trinkwasserverordnung“, die vom Umweltbundesamt (UBA) geführt wird. Hier werden sowohl der Verwendungszweck als auch die Reinheitsanforderungen an diese Stoffe festgelegt (DIN EN-Normen). Gemäß dieser Liste ist eine maximale Dosierung von 6,7 mg/l Phosphat (PO4) und 15 mg/l Silikat (SiO2) zulässig. Der benötigte und tatsächliche dosierbedingte Eintrag in ein Versorgungssystem ist i.d.R. jedoch deutlich niedriger.

Um die Umwelt trotz geringer Dosiermengen nicht mehr als nötig mit Phosphaten zu belasten, werden zusätzlich zu den Phosphaten Silikate zum Korrosionsschutz eingesetzt. Bei hervorragender Deckschichtbildung sind durch synergistische Effekte der kombinierten Dosierung von Phosphaten und Silikaten deutlich verminderte Phosphateinträge möglich.

Mehr zu den Vorteilen, dem Wirkungsmechanismus und zu den hygienischen Aspekten finden Sie in folgender PDF:
Metaqua-Phosphate

Blei, Kupfer und Nickel im Trinkwasser

Möglichkeiten zur Verminderung der kritisch zu beurteilenden Metalle im Trinkwasser

Wie bekannt, wurden bereits in der Trinkwasserverordnung 2001 die Parameter Blei, Kupfer und Nickel gegenüber der bisherigen Verordnung mit den nachstehend dargelegten Begründungen verschärft.

Blei im Trinkwasser

Der Blei-Grenzwert ist in der gültigen Trinkwasserverordnung auf 0,01 mg/L Pb aufgrund einer toxikologischen Neubewertung des Parameters Blei verschärft worden. Hintergrund ist die nachgewiesene, hohe Giftigkeit von Blei vor allem für Kinder und Jugendliche! Die Einhaltung des Grenzwertes von 0,01 mg/L Pb, wenn eine wirksame Korrosionsinhibierung mittels Orthophosphat nicht in Betracht gezogen werden soll, ist nur dann möglich ist, wenn in den Versorgungs- und Verteilungssystemen ausnahmslos alle Bleiinstallationen entfernt worden sind.

Kupfer im Trinkwasser

Galt in der Trinkwasserverordnung vor 2001 ein Richtwert von 3 mg/L Cu nach einer 12-stündigen Stagnationszeit, so ist in der gültigen Trinkwasserverordnung, entsprechend der EG-Richtlinie, ein Grenzwert von 2 mg/L Cu festgelegt worden. Grundlage für die Ermittlung des Kupfer-Wochenmittelwertes M(T) ist, wie bei Blei und Nickel, eine für die durchschnittliche wöchentliche Wasseraufnahme durch Verbraucher repräsentative Probe.
In in den pH-Bereichen 7,0 bis 7,6 können bereits TOC-Gehalte ab etwa 0,5 g/m3 und nicht erst – wie in DIN 50930-6 dargelegt – TOC-Konzentrationen ab 1,5 g/m3 die Ausbildung von Flächenkorrosion vermindernden, üblicherweise aus basischem Kupferkarbonat (Malachit) bestehenden Deckschichten annähernd vollständig verhindern.

Nickel im Trinkwasser

Mit der Herabsetzung des Grenzwertes auf 0,02 mg/L Ni soll vermieden werden, dass eine Nickelbelastung des Trinkwassers zur weiteren Zunahme der in der Bevölkerung bereits weit verbreiteten Nickelallergien führt. Häufigste Ursache für die Grenzwertüberschreitung ist die Vernickelung von Bauteiloberflächen in der Hausinstallation und der Verwendung von Nickel als Legierungselement in Loten und Armaturenwerkstoffen.

In zahlreichen Versorgungsunternehmen, in deren Auftrag vom DVGW-Technologiezentrum Wasser (TZW), Karlsruhe, und dem IWW, Institut für Wasser, Versuchsanlagen nach DIN EN 15664-1 u.a. betrieben worden sind, wurde erfolgreich überprüft, inwieweit etwa Flächenkorrosionen in Kupferleitungen mittels Korrosions-Inhibitoren, wie Phosphaten, phosphathaltigen und phosphatfreien, carbonataktivierten Silikat-Kombinationen, merklich vermindert werden können.

Weitere Informationen finden Sie in folgenden PDF:
Blei, Kupfer und Nickel im Trinkwasser
Ermittlung des Kupfer-Wochenmittelwertes
Kupferverminderung im Trinkwasser